Willkommen im Haiku Atelier!

 

Haikus des Wandels

Ein Tagebuch

von Susanne Backs

zum hineinschnuppern und hängenbleiben

eine kleine Auswahl

 

Suddenly fallen

in love with Haikus, followed

the deep and strong dream.

Erster Teil

Winterfrüchte des InnenWeltWandels

21.12.2019 - 20.3.2020

 

Blumenelfe singt

das Hohe Lied von Samen

und Neujahrsfrüchten.

 

Was ist Magie jetzt?

Trauen, schauen nach innen

im MondStimmenTanz.

 

Zwischen Räumen

und Räumen liegen die Träume

bereits halb erwacht.

 

Frage an Elfen:

Welch Kräutlein kann mir helfen?

Farn umschwingt dich sanft.

 

Was richte ich aus?

Wie richte ich mich hinaus?

Wo bin ich zu Haus?

 

Das Einfache ist

entfacht im Sein und Ruhen,

Schule des NichtsTun.

 

Ich blicke hinaus.

Leben zeigt den Schlangenweg

unterm Wasserfall.

 

Jeden Morgen raunt

das Staunen Wunder hervor.

Ein Atemzug stirbt.-

 

Kostbarer Moment.

Den Anfang im Augenblick

immer erkennen.

 

Traumnebelzeiten

geleiten mich auf neuen Pfad.

Sanftmut ist Geläut.

 

Schläfrige Traumwelt

entschleiert tiefes Sehnen

nach Blütenduftwein.

 

Winters Himmelsblau

zeigt unendliche Weite,

anfangs und zuletzt.

 

Antwort raunt Wasser,

säuselt Wind, lodert Feuer

und träumt die Erde.

 

Vom Glück des Schöpfens

immer und immer wieder

vollkommen erfüllt.

 

Die Elfen helfen

mir, meinen Weg in Anmut

schreitend zu gehen.

 

Tagträumend fallend

himmelwärts in die Tiefe

des Universums.

 

Schönheit umarmt die

friedvolle Kriegerin mit

dem Reichtum des Seins.

 

Windschief stehende

Steintürmchen schenken Anmut

dem frischen Morgen.

 

Mein Herz wie Wasser,

alle Farben sind vereint.

Urteile schweigen.

 

Baumelnde Seele.

Nichts mehr hinterm Berg halten.

Freier Flug voraus.

 

Im Fluß der Zeiten

schreiten Gedanken den Weg

der Ewigkeit ab.

 

Der Blütenzauber

pustet den Winterstaub fort.

Ein Wort ermuntert.

 

Ich segne den Weg,

der dich in Schönheit wandelt.

Dankbarkeit in uns.

 

 Ich gebe mich hin.

Erneuerung ist der Fluß,

der mich fortan trägt.

 

Den Übergängen

gehört meine Wachsamkeit.

Dort entstehe ich.

 

Als Grenzgängerin

geboren, führt die Reise

immer durch Nebel.

Zweiter Teil

Frühlingssicht - Von höherer Warte

21.3.2020 - 20.6.2020

 

Blühende Wunder

schenken sich unbezwungen

aller Welt mit Macht.

 

Anmut der Blume

lehrt Dasein ohne Makel

im Licht der Sonne.

 

Teilen im Sinne

des großen Ganzen, ein Tanz

in Anmut und Licht.

 

Summender Gesang

Blüten im Frühlingslichte

Sehnen nach Himbeern

 

Geschwind, Blaumeise!

Frühlingsreisen schwirren fort.

Bade jetzt im Licht.

 

Der Hauch der Ahnen,

hörbar im Schwanengesang,

sichtbar im Zwielicht.

 

Freiheit im Dienen

empfinden, frei wie Atem.

Schmetterlingslüste.

 

Amazonenkraft,

Freiheit des Ursprungs tanzt mich.

Blüten welken schnell.

 

Schwaches im Starken

wie flügge gewordenen

Amseln im Versteck.

 

Pst, neue Mondin,

flüstere das Geheimnis

ins Gewebe ein.

 

Tiefe Umarmung

der Mutter aller Dinge

ist großer Segen.

 

Mutter hörte noch

die Singvögel singen.

Stille webt ihr Band.

 

Drei Nornen spinnen,

spinnen die Fäden der Zeit.

Fragiles Netzwerk.

 

Selbstverantwortung,

geduldig in Stille sein,

flüstert Walnußbaum.

 

Raum zu ergreifen,

lehrt die wilde Himbeere,

lässt Altes zurück.

 

Üppige Stille,

leuchtendes Grün aller Zeit,

Zenit des Beginns.

 

Unter den Rändern

singen Schwalben ihr Lied.

Kühn tanzen Federn.

 

Sanft wiegt Akelei

ihr Köpfchen im Frühlingswind.

Ein Hauch Poesie.

 

In Kreis der Ahnen,

im Kreis der Apfelahnen

hüpft mein Herz vor Glück.

 

Verblasste Blüten,

Zeichen der Vergänglichkeit,

sanft vorbeigehuscht.

 

Traumhafte Rosen

im Frühsommer, leuchtend wie

Wegweiser des Glücks.

 

Smaragdgrüner Tanz 

der Frühsommerlibellen,

Anmut und Freude.

 

Urkraft des Frühlings

hebt alles aus den Angeln.

Erneuerung singt.

 

Blüten und Pollen,

Wurzeln und Knollen tanzen

Frühjahrs Lieblingslied.

 

Wasser des Frühjahrs

grüßen lachend den Sommer,

das Fest der Schnecken.

 

Glühwürmchen suchen

Regenschirme zum Leuchten.

Ist das schon Sommer?

 

 

 

 


Dritter Teil

Sommertraum

Trommeln, die Tore der Zeit

21.6.2020 - 20.9.2020

 

Die Trommel trägt mich

durch den goldenen Sommer.

Als Schwester singt sie

 

Der Tag zog vorbei

Frei in den Lüften schwelgten

die Sommerschwalben

 

Süßer Duft des Flox

beruhigt und erfrischt zugleich

Reich fühlt sich das Herz

 

Der Tanz des Sommers

Turtelnde Schmetterlinge

ein Hauch von Sehnsucht

 

Die Amseln trällern

ein Sommerlied vom Aufbruch

Ankommen im Sein

 

Lauer Sommertag

über die Wiese tanzt sanft

Brise über Brise

 

Klarheit und Wahrheit

gespiegelt von Seerosen

im Teich des Sommers

 

Das unsichtbare

Lächeln der Kuan Yin im Teich

als Lufthauch verweht

 

Du Feuerlilie,

du kurzlebige Blüte,

Sommerkönigin

 

Ohne zu fragen

wachsen Pflanzen und welken

stille Hingabe

 

Jetzt innehalten

den sanften Duft einatmen

den Moment feiern

 

Ähren auf dem Feld

goldleuchtender Sommertag

vergängliches Gut

 

Neumondin strahlt

durch die glitzernden Sterne

die Augen segnend

 

In der Zeit baden

sehen wie Wasserdost blüht

Gnade des Sommers

 

Melisse erzählt

die vom Wind geschriebenen

Blütengeschichten

 

Wildblumen locken

Hummel und Kolibrifalter

Sommergesumse

 

Stille vorm Wandel

leise öffnet sich die Tür

des Überganges

 

Wenn die Zeit still steht

in den heißen Hundstagen

fühlbare Balance

 

Gackernde Hühner

picken das Lächeln in das

Gesicht des Sommers

 

Fülle des Lebens

lässt mich demütig werden

mein Erntegebet

 

Meer der Ewigkeit

hält mich behutsam im Arm

keine Fragen mehr

 

Der sich spiegelnde

Wasserdost tänzelt Seele

durch Augusttage

 

Wenn kleine Igel

die große Reise starten

rascheln schon Blätter

 

Den Trauben dankend

eingefangen in Gläsern

ein ganzer Sommer

 

Herbst kündigt sich an

morgens schon Nebelschwaden

Träume und Klarsicht

 

Noch blüht die Schöne

die starke Sonnenblume

schon beginnt der Herbst

 

 

 

 

Vierter Teil

Herbstweisen - Gewachsen aus Stille

 

21.9.2020 - 20.12.2020

 

Gleichgewicht des Lichts

Blüte, Ernte hinter uns

tiefer Dank in uns

 

Wenn alles abfällt,

Blätter, Haare und Sorgen,

schenkt der Herbst Ruhe

 

Wollen die Trauben

schon jetzt gelesen werden?

Buchstabensalat

 

Ruft mich die Trommel?

Schwestern danken für Fragen

Herbstjubellieder

 

Letzte Libellen

zeigen tanzend den Sommer

noch im Oktober

 

Stürme nicht in Sicht

umspielt mich zarte Herbstluft

Mein Herz findet Ruh

 

In der Langsamkeit

ankommend gelingt alles

überraschend schnell

 

Wie ankommen jetzt

im vergänglichen Leben?

Herbst gibt und nimmt es

 

Scharrend und schabend

schlägt der Takt des Herbstwindes

sein kräftiges Lied

 

Kesse Eichhörnchen

erinnern an Spielfreude

im leuchtenden Herbst

 

Die neue Mondin

am zarten Abendhimmel

streift meine Wehmut

 

Das Ofenrohr singt

ein Klang wie Hundegebell

unbekanntes Land

 

Selbst die Herbstwolken

ziehen bunt durch den Himmel

Winter belächelnd

 

Stolz, die Herbstbäume,

abstreifend das Sommerkleid,

den Sturm begrüßend

 

Flammen erzählen

von Visionen, vergangen

und neu erstanden

 

Dank den Ahnungen

Dank der mächtigen Stille

erhebe ich mich

 

Trauer Raum geben,

betend für alles Leben.

Ein Novemberblues.

 

Die Freiheit beginnt

immer innen auf leisen

Sohlen sanft tanzend

 

Flammen der Stille

wehend in dieser Herbstluft

der Hauch der Ahnen

 

Im Dickicht etwas

wie ein Bogen zu sehen

Die Amazone

 

Herbstlicht wie Zwielicht

Übergang zwischen Welten

erneuernde Sicht

 

Immer die Bäume,

immer wieder die Bäume,

die mir Trost schenken

 

Zwischen den Hügeln

auf den Wipfeln des Nebels

tanzen die Bäume

 

Der dunkelste Tag

herannahend mit Eile

tröstend das Feuer

 

Die Winterwolken

schweben zart ins himmelsblau

ins Leben gehaucht

 

Alles loslassen,

um Neuem Raum zu geben

Abschied am Anfang